Literaturunterricht

Die Falkennovelle (von Giovanni Boccaccio) - Inhaltsangabe

Im mittelalterlichen Florenz verliebt sich der junge Edelmann Federigo degli Alberighi in die adelige Dame Monna Giovanna, eine der schönsten Frauen der Stadt. Vergeblich versucht er, sie zu beeindrucken, indem er Feste ausrichten lässt und sie reich beschenkt. Bald hat er alle seine Besitztümer für Turniere und Feste zu ihren Ehren verschwendet, so dass ihm nur ein kleines Bauerngut und ein Falke bleiben.
Währenddessen erkrankt Giovannas reicher Gatte schwer und setzt in seinem Testament seinen einzigen Sohn als Alleinerben ein. Nach dem Tode ihres Gatten zieht Giovanna in ein Landhaus, unweit von Federigos Bauerngut. Giovannas Sohn lernt Federigo kennen und findet größten Gefallen an dessen Falken. Als der Knabe wenig später erkrankt, sagt er zu seiner Mutter, dass er sicher schnell genesen würde, wenn er Federigos Falken bekäme.
Also begibt sich am nächsten Tag die besorgte Giovanna zu Federigo und bittet ihn, sie zum Mittagessen einzuladen. Federigo möchte die edle Dame gerne standesgemäß bewirten; weil er aber keine angemessene Speise findet, tötet er seinen Falken und serviert diesen Monna Giovanna. Nach dem Essen gesteht ihm Giovanna dann, dass sie in Wirklichkeit gekommen sei, um seinen Falken für ihren Sohn zu holen, weil sie fürchte, dessen Krankheit könnte sich verschlimmern, wenn er den Falken nicht bekäme. Als nun Federigo einsehen muss, dass er den Wunsch seiner Geliebten nicht erfüllen kann, beginnt er zu weinen und erklärt ihr, dass sie den Falken soeben verspeist habe.
Voller Sorge, aber auch gerührt kehrt Giovanna zu ihrem Sohn zurück. Als der Knabe kurze Zeit später stirbt, erbt Giovanna das ganze Vermögen, das ihr Gemahl zuvor ihrem Sohn hinterlassen hatte. Giovannas Brüder drängen sie, ein zweites Mal zu heiraten. Natürlich fällt ihre Wahl auf Federigo, denn für sie ist er ja sogar bereit gewesen, seinen wertvollsten Besitz, nämlich seinen Falken, zu opfern. Ihre Brüder sind zwar zuerst dagegen, dass sie einen mittellosen Mann ohne Besitz heiraten wolle, doch nachdem Giovanna sie von Federigos Aufrichtigkeit überzeugt hat, willigen sie in die Heirat ein.
Glücklich vermählt verbringen Giovanna und Federigo zusammen den Rest ihrer Tage.

zurück vorwärts