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Um auf dem Schlachtfeld Freund und Feind voneinander unterscheiden zu können, gaben sich die Kämpfenden durch laute Schlachtrufe und Abzeichen an ihren Rüstungen zu erkennen. Jede Ritterfamilie hatte ihren eigenen Schlachtruf und ihr eigenes Abzeichen. Die Schilde wurden aus Metallstücken und aus Holz gefertigt, das man mit Leder überzog. Die Anordnung des in verschiedenen Farben bemalten Leders und der Metallstücke (als Balken, Kreuz oder Sparren) ergab das Wappenbild. Das Wappen des Herzogs von Österreich zum Beispiel war scharlachrot mit einem silbernen oder weißen Querbalken. Vom 12. Jh. an wurden die Wappenbilder vielfältiger und zeigten auch Figuren: Kreuz, Adler oder Löwe waren die am häufigsten verwendeten Symbole. Bald wurden die ersten Wappenbücher erstellt, in denen alle bekannten Wappen erfasst waren. In der Schlacht wurden die Ritter von einem Mann begleitet, der die Wappenbücher genau kannte: dem Herold. Den Herold erkannte man daran, dass er keine Waffen trug. Seine Kleidung zeigte das Wappen seines Ritters. Ein Herold war unantastbar, fast heilig. Er allein durfte das feindliche Lager ungehindert betreten, um eine Botschaft oder die Herausforderung zum Kampf zu überbringen. Bevor die Ritter in die Schlacht zogen, vertrauen sie ihm ihr Vermögen oder ihr Testament an. Während der Schlachten zogen sich die Herolde zurück und verfolgten als unparteiische Beobachter das Kampfgeschehen.
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