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Vom 4. bis zum 6. Jahrhundert brachen im Norden Europas viele Stämme der Germanen auf. Das war die Völkerwanderung. Die Germanen ließen sich in Italien, Spanien und Nordafrika nieder. Im Herzen Europas entstand das Fränkische Reich unter Kaiser Karl dem Großen. Daraus gingen später Deutschland und Frankreich hervor. Im Mittelalter verbreitete sich das Christentum über alle Länder Europas. Deshalb war der Papst in Rom damals ein einflussreicher und mächtiger Herrscher. Die mittelalterliche Gesellschaft war untergliedert: Es gab die Adligen, Ritter, Grafen und Fürsten sowie die Bischöfe und Priester und schließlich die Untertanen, die Bauern. Die Adligen lebten auf Burgen, zu denen ausgedehnte Ländereien gehörten. Der Burgherr ließ die Äcker, Wiesen und Wälder durch seine Bauern bewirtschaften, die ihm mit Leib und Leben gehörten. Da eine Burg Schutz gegen Feinde bot, siedelten sich die Menschen dort an und gründeten unterhalb der Burg Städte. Um sich vor Angriffen von Feinden zu schützen, umgaben sie die Stadt mit einer Mauer, mit Wehrgängen und Wehrtürmen. Wer innerhalb der Stadtmauern wohnte, war ein freier Bürger. Das waren meist Handwerker und Händler, die wohlhabender waren und auch mehr Rechte besaßen als die Bauern. Gegen Ende des Mittelalters verließen deshalb viele Bauern ihre Höfe, um in den Städten zu leben. Stadtluft macht frei, hieß es damals. Wer in den finsteren Zeiten des Mittelalters lebte, war nicht zu beneiden: Immer wieder kam es zu großen Hungersnöten durch Missernten. Die Menschen wurden damals nicht viel älter als 35 bis 40 Jahre. Häufig starben Frauen schon bei der Geburt eines Kindes. Bei Seuchen wie der Pest fanden Hunderttausende den Tod. Trotz aller Not, die damals herrschte, entstanden im Mittelalter große Kunstwerke. In dieser Zeit wurden die gewaltigen Dome gebaut. Die Malerei entwickelte sich im Mittelalter zu einer großen Kunst. In den Klosterschulen wurde alles Wissen der Zeit gesammelt und an die Nachwelt weitergegeben.
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